Internationale Dimensionen der lokalen Lebensbedingungen
Das Risiko von Armut und sozialer Ausgrenzung hängt nicht nur von individuellen sozusagen schicksalhaften Ereignissen ab. In einer stark vernetzten Welt wirken sich auch internationale und globale Entwicklungen auf die Lebenschancen der Menschen in den einzelnen Regionen aus.
So hat die Finanzkrise von 2008 eine Welle von Staatshaushalts- und Wirtschaftskrisen ausgelöst. Die Staaten haben sich in hohem Maße verschuldet, um die „Too-big-to-fail“-Banken und große für die Beschäftigungslage bedeutende Konzerne vor dem Kollaps zu retten.
Die Häufung von Umweltkatastrophen wie Dürreperioden und Überschwemmungen ist auch auf globale Klimaentwicklungen bzw. Versäumnisse in der sorgsamen Nutzung der Natur und ihrer Ressourcen zurückzuführen. Mit der Pandemie Coivd-19 hat ein weiteres globales Ereignis Wirtschaftstätigkeit, Beschäftigungslage und Konsum in allen Teilen der Welt stark beeinträchtigt und die Armutslagen verschärft. Daraus ist der Schluss zu ziehen, dass das individuelle Wohlergehen der Menschen zunehmend von Faktoren abhängt, die auf lokaler Ebene schwer steuerbar sind. Deshalb müssen, wie in der UN-Agenda 2030 ausgeführt, die Ursachen der Ungleichheit vermehrt durch Kooperation auf internationaler Ebene bekämpft werden.
Auslöser: individuelle persönliche Schicksale
Das Risiko von Armut und sozialer Ausgrenzung wird häufig von individuellen sozusagen schicksalhaften Ereignissen bedingt, die Menschen erleiden, so etwa plötzlich auftretende dringende Auslagen, Überschuldung mit Verbraucherkrediten, Krankheit, Unfall, Verlust von Angehörigen, familiäre Konflikte, Trennung, Scheidung, Verlust der Wohnung, schwieriges soziales Umfeld, neue Formen der Abhängigkeit, Konsumdruck, fehlendes Wissen zum Umgang mit Geld und zu Verbraucherrechten, Verständnisprobleme.